Berlin. Die Deutsche Bahn will offenbar ihre Speditions- und Logistik-Tochter Schenker verkaufen. Darauf soll sich der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn angeblich verständigt haben. Das erfuhr die VerkehrsRundschau aus Unternehmenskreisen. Offiziell bestätigt ist diese Information aber bislang nicht. Der Deutschen Bahn liegt die Anfrage seitens der VerkehrsRundschau vor.
Deutsche Bahn drückt Schuldenlast
Schon seit mehreren Monaten wird über den Verkauf von DB Schenker im Markt spekuliert – vor allem vor dem Hintergrund der schwierigen Finanzsituation der Deutschen Bahn. So erhöhten sich die Netto-Finanzschulden der DB per 31. Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahresende um 926 Millionen auf über 19,5 Milliarden Euro, teilte der DB Konzern mit. Der bereinigte Umsatz des DB Konzerns legte im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent auf 44,02 Milliarden Euro zu, während das operative Ergebnis (Ebit bereinigt) mit 2,1 Milliarden Euro unter dem Vorjahresniveau (-1,9 Prozent) lag.
Gleichzeitig will die Deutsche Bahn in den kommenden fünf Jahren fünf Milliarden Euro zusätzlich für Züge und Schienen investieren. Vor diesen Hintergrund hatte der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn Ende März 2019 den Vorstand des Unternehmens beauftragt, verschiedene Optionen eines Arriva-Verkaufes voranzutreiben.
Schenker war 2018 ein Erlösbringer der Deutschen Bahn
Deutlich erfreulicher entwickelte sich DB Schenker im vergangenen Geschäftsjahr. Die Bahn-Tochter erwirtschaftete in diesem Zeitraum mehr als 17 Milliarden Euro Umsatz (plus 3,8 Prozent). DB Schenker habe in allen Sparten zugelegt, „teilweise sogar deutlich“, teilte der DB-Konzern mit. Ein Verkauf von Schenker und Arriva könnte Marktexperten zufolge der Deutschen Bahn insgesamt bis zu 15 Milliarden Euro bringen. (eh)