Bonn/München. Die Deutsche Post will von 2010 an auf längere Arbeitszeiten dringen. „Es ist meiner Meinung nach keine Katastrophe, wenn jeder täglich zehn Minuten länger arbeitet“, sagte Post-Chef Frank Appel der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Die Produktivität im Briefgeschäft müsse dringend verbessert werden. „Wenn die Durchschnittserträge sinken, die Mengen der Post gleichbleiben und die Briefträger berechtigterweise mehr verdienen wollen, dann geht dies nur über längere Arbeitszeiten“, sagte Appel. Der aktuelle Tarifvertrag laufe noch bis Mitte 2010. „Dann müssen wir handeln.“ Die Deutsche Post veröffentlicht am kommenden Donnerstag ihre Bilanz für 2008. Erstmals seit der Privatisierung des früheren Staatsunternehmens und dem Börsengang im Jahr 2000 wird das Unternehmen rote Zahlen ausweisen. Die Krise treffe auch das Bonner Unternehmen, sagte Appel. Auf die Frage, ob es auch 2009 rote Zahlen geben werde, antwortete er: „Ich bin mit einer Prognose sehr vorsichtig. Ich kann nur sagen: Das berichtete Ergebnis 2009 wird signifikant besser werden als 2008.“ Spekulationen, der Konzern werde sich von seinem deutschen Briefgeschäft trennen, bezeichnete er als „Unsinn“. Im Vorfeld der Präsentation der neuen Konzernstrategie Anfang März dämpfte Appel zu große Erwartungen. Es werde kein grundsätzlich neues Konzept geben. „Wir brauchen keinen Big-Bang.“ (dpa)
Deutsche Post plant von 2010 an längere Arbeitszeiten
Konzern will Produktivität im Briefgeschäft steigern