Bochum. Wenige Wochen nach seiner Verurteilung in einem der spektakulärsten deutschen Steuerstrafverfahren hat sich Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel beim Bochumer Landgericht nach Italien abgemeldet. Zumwinkel habe damit seine Bewährungsauflagen erfüllt, sagte ein Sprecher des Bochumer Landgerichts am Montag auf Anfrage. Der ehemalige Spitzenmanager wolle auf seiner renovierten Burg am Gardasee leben. Innerhalb der EU sei ein solcher Wohnortwechsel für das Gericht unproblematisch, ergänzte der Sprecher. Zumwinkel muss drei Jahre lang Bewährungsauflagen erfüllen. Der Ex-Spitzenmanager war Ende Januar wegen Hinterziehung von knapp einer Million Euro Steuern vom Bochumer Landgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Bis zum Jahresende muss er eine Geldbuße von einer Million Euro zahlen. Zuvor hatte er 23,9 Millionen Euro an Steuern, Zinsen und Gebühren nachgezahlt. Zumwinkel hatte in dem Verfahren gestanden, Teile seines Vermögens in einer Liechtensteiner Stiftung deponiert und damit vor dem Finanzamt verborgen zu haben. Zumwinkel hatte angekündigt, künftig selbstständig als Unternehmer und Investor arbeiten zu wollen. Seine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Post-Stiftung und dem Institut zur Zukunft der Arbeit wolle er weiterführen. Zumwinkels Kölner Mietvilla war zuletzt zum Anziehungspunkt für Touristen geworden. Busfahrer hatten bei Stadtrundfahrten immer wieder für Erinnerungsfotos angehalten. (dpa)
Verurteilter Ex-Postchef meldet sich nach Italien ab
Klaus Zumwinkel kehrt Deutschland den Rücken