Berlin. Auch die Deutsche Post arbeitet nach eigenen Angaben mit den US-Sicherheitsbehörden zusammen. Es gebe eine Übermittlung von Daten im Zusammenhang mit Sendungen in die USA im Rahmen längerfristig angelegter Pilotprojekte, teilte das Unternehmen nach Angaben der Zeitung „Welt am Sonntag“ mit. Dabei gehe es um eine Übermittlung zu Testzwecken mit dem Ziel einer Vereinfachung der Zollabfertigung. Das gelte aber nur für Unternehmenskunden.
Briefe und Postkarten seien nicht betroffen. „Darüber hinaus stellen wir den amerikanischen Sicherheitsbehörden in seltenen Fällen und nur nach expliziter Aufforderung weitere Informationen über die Sendungen zur Verfügung“, teilte das Unternehmen mit.
Nach Medienberichten sammeln die US-Geheimdienste in noch größerem Umfang Daten als bisher bekannt. Demnach werden beim gesamten Briefverkehr des staatlichen Postdienstes USPS Absender und Empfänger abfotografiert und gespeichert. In Deutschland wird nach Angaben der Post zwar jede Adresse abfotografiert, aber nur für den korrekten Briefversand und andere interne Zwecke.
Appel fordert breite Diskussion
Der Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, fordert angesichts des US-Abhörskandals eine breite Debatte über das Thema Sicherheit. „Wichtig für uns in Deutschland ist jetzt, dass hierzulande darüber diskutiert wird, was ein Staat tun sollte, um Sicherheit zu gewährleisten. Und was eine Demokratie auf keinen Fall tun darf“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Zugleich warnte der Post-Chef, dass das Internet nicht sicher sei. „Jeder kann mitlesen, und das gilt auch für die vielen sozialen Netzwerke.“ (dpa)