Berlin. Handelsstreitigkeiten, Zölle und Sanktionen: Deutsche Firmen im Ausland sehen sich laut einer Umfrage derzeit mit vielen Problemen konfrontiert und rechnen auch fürs kommende Jahr mit einer schwierigen Wirtschaftslage. Nicht einmal jedes fünfte von 3700 befragten Unternehmen erwarte 2020 einen konjunkturellen Aufschwung vor Ort, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Donnerstag, 21. November, mit. Mehr als jede dritte Firma rechne sogar mit einer Verschlechterung. Damit blicken die deutschen Unternehmer, die im Ausland zum Beispiel Niederlassungen haben, so pessimistisch in die Zukunft wie noch nie seit Beginn der Umfrage im Jahr 2015.
Der DIHK nennt unter anderem den bevorstehenden Brexit, den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie Zölle und Sanktionen als Bremsen für den internationalen Warenhandel: „All dies schürt bei den Unternehmen die Verunsicherung über die Zukunft in globalen Lieferketten – mit der Folge, dass sie Investitionen zurückhalten.“ Insgesamt 17 Prozent der befragten Unternehmen planen darüber hinaus einen Abbau von Arbeitsplätzen.
Die Abkühlung der Weltwirtschaft trifft zugleich exportorientierte deutsche Unternehmen besonders hart. Der DIHK rechnet fürs kommende Jahr erstmals seit der Finanzmarktkrise 2009 mit einem leichten Rückgang des Ausfuhr-Volumens. Erwartet wird ein Minus von 0,5 Prozent. (dpa)