Hahn. Der defizitäre Hunsrück-Flughafen Hahn hat ein kräftiges Plus bei der Fracht verbucht. In den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte sich das Frachtgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 60 Prozent auf 79.023 Tonnen, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht. Im September schnellte der Frachtumschlag binnen Jahresfrist sogar um fast 82 Prozent auf 11.931 Tonnen hoch.
Der Airport Hahn gehört mittlerweile zu 82,5 Prozent dem großen chinesischen HNA-Konzern, der die Anteile vom Land Rheinland-Pfalz gekauft hat. Die restlichen 17,5 Prozent hält weiterhin Hessen, nachdem dessen Verhandlungen mit zwei Bietern gescheitert waren. HNA hat einen deutlichen Ausbau des Frachtgeschäfts angekündigt. Christoph Goetzmann, Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur den Aufschwung im Frachtgeschäft neben der guten Konjunktur mit neueren Frachtkunden wie unter anderem der Air Atlanta Icelandic und der russischen Air Bridge Cargo sowie mit zusätzlichen Flügen der Etihad Airways.
Die angekündigte „Roadshow” - die Präsentation des Airports im Ausland - hat laut Goetzmann längst begonnen. Der Hahn werde internationalen Fluggesellschaften und anderen Unternehmen der Branche nicht als „noch ein kleiner Flughafen bei Frankfurt”, sondern als echte Alternative mit seltener Nachtfluggenehmigung, zentraler Lage und schlanker Abfertigung präsentiert, mit passgenauen Angeboten für Marktteilnehmer. „Früher waren wir nur ein Kaufhaus. Heute sind wir ein Herrenausstatter, der genau Maß nimmt”, ergänzt der Manager. (dpa/sno)