Wiesbaden. Getragen vom Aufschwung der Wirtschaft sind im vergangenen Jahr auf dem deutschen Schienennetz so viele Güter transportiert worden wie seit 1992 nicht mehr. In- und ausländische Eisenbahngesellschaften bewegten 2011 insgesamt 375 Millionen Tonnen Güter, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Das waren 5,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit dem zweiten Anstieg in Folge (2010: plus 14,0 Prozent) wurde der massive Einbruch aus dem Krisenjahr 2009, als die per Bahn beförderte Gütermenge um 15,9 Prozent weggebrochen war, mehr als aufgeholt.
Allerdings ließ das dynamische Wachstum im Schienengüterverkehr im Schlussquartal nach. Hier gab es nur noch einen moderaten Zuwachs von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. In diesem Zeitraum schwächelte die deutsche Wirtschaftsleistung insgesamt.
Ausschlaggebend für die Zuwächse im Jahr 2011 war insbesondere der Binnenverkehr, der gegenüber 2010 um 6,2 Prozent auf 257 Millionen Tonnen zulegte. Der Binnenverkehr kam damit auf einen Anteil an der Gesamttonnage von mehr als zwei Drittel. Der Versand ins Ausland stieg um 2,7 Prozent auf 46,3 Millionen Tonnen, aus dem Ausland kamen 56,5 Millionen Tonnen Güter, ein Plus von 8,4 Prozent. Derweil sank der Transitverkehr durch Deutschland um 8,5 Prozent auf 15 Millionen Tonnen. Auf der Schiene wurden vor allem Metalle, Erze, Steine sowie Mineralöl- und chemische Erzeugnisse transportiert. (dpa)