Brüssel. Die Zahl der Toten im europäischen Eisenbahnverkehr ist 2010 gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent gesunken und hat den bislang tiefsten Stand seit 2006 erreicht. Nach Angaben der Europäischen Eisenbahnagentur, die Daten aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten sammelt, starben 2010 im Bahnverkehr 1256 Menschen. Ein Jahr zuvor waren es noch 1391 gewesen. Diese Zahlen hat die Europäische Eisenbahnagentur, die als EU-Einrichtung zur EU-Kommission gehört, jetzt veröffentlicht.
750 Opfer in 2010 waren „unautorisierte Personen“, wie die Agentur sie in ihrem Bericht nennt. Weitere 359 Menschen kamen im Bereich von Bahnübergängen ums Leben. 62 Fahrgäste und 44 Bahnangestellte hält die Statistik für 2010 fest. Die Kategorie der 41 weiteren Toten wird nicht näher benannt.
Noch deutlicher als die Zahl der Toten ging die Häufigkeit von Unfällen im Bahnsektor zurück. Für 2010 vermeldet die EU-Agentur 2421 Unfälle gegenüber 3043 in 2009 und 6687 in 2006, dem ersten Jahr, in dem eine Unfallstatistik für den EU-weiten Eisenbahnverkehr von der Agentur aufgestellt wurde.
2010 lag die Zahl der Schwerverletzten bei 1242 (2009: 1114), die Zahl der Selbstmorde auf Bahngleisen bei 2750 (2009: 2781). Die Leistung des Bahnsektors sankt 2010 leicht gegenüber dem Vorjahr: Den 4065 Millionen Bahnkilometern in 2010 stehen die 4084 Millionen von 2009 gegenüber. (kw)