Berlin. Karlheinz Schmidt, bis Anfang diesen Jahres der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), ist gestern in Anwesenheit zahlreicher Bundespolitiker, Verbandsvertreter und Unternehmer sowie Weggefährten offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
„Ein Mann mit Ecken und Kanten“
Schmidt war über 39 Jahre für den BGL und seine Vorgängerorganisation, den BDF, tätig. 21 Jahre lang führte er den Verband als Hauptgeschäftsführer. „Er war ein Mann mit Ecken und Kanten“, beschrieb Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in seiner Laudatio Schmidt. Und auch wenn viele Verbandsvertreter und Politiker sich an seinen Ecken gerieben haben, so waren sie doch zahlreich zu seiner Verabschiedung im Erich-Klausener-Saal des Bundesverkehrsministeriums erschienen.
Dobrindt verspricht, an der Mautharmonisierung festzuhalten
Vertreter nahezu aller Parteien würdigten die Lebensleistung von Schmidt. „Sie sind so etwas wie der Fritz Walter des Logistikgewerbes“, so Dobrindt über Schmidt. Die Minister lobte die Fachkompetenz von Schmidt. So erzählte er von seinem ersten Gespräch mit Schmidt über die Wegekosten. „Ich wusste nicht hundertprozentig, worum es da ging“, gestand Dobrindt augenzwinkernd. „Das Wort ‚Mautharmonisierungsmaßnahme‘ durfte in keinem Gespräch mit Schmidt fehlen“, fuhr der Minister fort. Auch diese Beharrlichkeit habe dazu geführt, dass „dieses Hauses für die Mautharmonisierung steht. Wir wollen sie auch künftig erhalten“, kündigte Dobrindt an.
„Nicht immer harmonisch, aber stets verlässlich“
Sören Bartol, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für den Bereich Verkehr, sagte in seiner Laudatio: „Es war nicht immer harmonisch mit Ihnen, und wir waren nicht immer einer Meinung. Aber am Ende wusste wir immer, woran wir waren.“ Die Gespräche seien manchmal anstrengend gewesen, aber immer angenehm, und Schmidt habe sich als verlässlicher Partner erwiesen.
Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Stephan Kühn, lobte die Zielstrebigkeit Schmidts: „Es gibt ja Verbandsvertreter, da weiß man nach einer halben Stunde immer noch nicht, was sie eigentlich wollen. Schmidt hatte in dieser Zeit bereits fünf verschiedene Themen angerissen.“
Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) beschrieb Schmidt als jemanden, der mit großem Ehrgeiz erfolgreich dafür gekämpft habe, als Verband nach außen hin geschlossen und mit einer Stimme aufzutreten. „Diese Eintracht ist ein Erfolg, den die Mitglieder des BGL Ihnen ganz persönlich verdanken“, sagte Lindemann. (cd)