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Debatte um Cosco-Einstieg an HHLA-Terminal: Tschentscher bezieht Stellung

19.07.2021 11:16 Uhr
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Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) steht einer Beteiligung von Cosco Shipping Ports am Hamburger Containerterminal Tollerort positiv gegenüber
© Foto: picture alliance/Kay Nietfeld/dpa Pool/dpa

Kritiker fürchten einen zu großen Einfluss Chinas auf den Hamburger Hafen. Für Hamburgs Bürgermeister dagegen kann eine Beteiligung des Terminalbetreibers Cosco Shipping Ports am Hamburger Containerterminal Tollerort eine sinnvolle Sache sein.

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Hamburg. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher ist der Kritik an einer Beteiligung des chinesischen Terminalbetreibers Cosco Shipping Ports am Hamburger Containerterminal Tollerort (CTT) entgegengetreten. „Es gibt dazu keine politischen Vorgaben, aber was unternehmerisch sinnvoll ist, muss auch praktisch möglich sein und gemacht werden“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Hamburg müsse bei der Wettbewerbsfähigkeit der nordeuropäischen Seehäfen auf der Höhe der Zeit bleiben.

„Gute Gründe für Terminalbeteiligung“

China ist für den drittgrößten europäischen Seehafen als mit Abstand wichtigster Handelspartner Hamburgs eminent wichtig. Schiffe der Reederei Cosco Shipping laufen bereits seit fast 40 Jahren das HHLA-Terminal Tollerort an. Kritiker fürchten durch den Einstieg von Cosco jedoch einen zu großen Einfluss Chinas auf den Hamburger Hafen.

„Es hat gute Gründe, weswegen Cosco und andere Reedereien Interesse haben an einer Terminalbeteiligung“, sagte Tschentscher. Stimmten die Konditionen, könnten Terminalbeteiligungen wirtschaftlich für beide Partner sinnvoll sein. „Die Terminalbetreiber können ihre Auslastung verbessern, die Reedereien sichern sich zuverlässige Anlaufpunkte und nehmen über den Seeweg hinaus an der gesamten Wertschöpfungskette teil.“

Deswegen gingen Reedereien und Terminals in fast allen Häfen zusammen - in Rotterdam, Antwerpen, Marseille - und auch in Hamburg funktioniere dieses Prinzip schon mit der Beteiligung von Hapag-Lloyd am HHLA-Terminal Altenwerder und von Grimaldi an Unikai. „Ich begrüße das sehr“, betonte der Bürgermeister.

Finanzielle und umwelttechnische Vorteile 

Hamburg habe von allen großen Seehäfen Europas die beste Hinterlandanbindung mit der Bahn. „Jeder zweite Container wird über die Schiene weiter transportiert.“ Hinzu kämen die günstige Lage für viele Zielgebiete im Süden und Osten sowie die Möglichkeit, die Waren über die Elbe sehr weit ins Landesinnere zu transportieren. „Jeder Kilometer, den ein Container über das Wasser transportiert wird, verringert die Kosten und ist ein Gewinn für die Umwelt.“

Tschentscher sagte: „Reedereien wollen hohe Effizienz, niedrige Hafengebühren und geringe Terminalkosten.“ Aber ihnen sei bewusst, dass ihre Zukunft in der klimafreundlichen Logistik liege, und das sei einer der größten Standortvorteile des Hafen, den Hamburg weiter stärken wolle. So werde Hamburg „weiter in die Hafenbahn investieren, die Infrastruktur modernisieren, die Landstromtechnik ausbauen und den Hafen klimafreundlicher machen“, sagte Tschentscher. (dpa)

 

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KOMMENTARE


PeRo

19.07.2021 - 12:53 Uhr

Das mag vielleicht mit Hapag-Lloyd funktionieren aber alleine schon der Vergleich mit Cosco ist ein vollkommen verfehlter Ansatz. China greift bereits seit mehreren Jahren die Hafen-Infrastrukturen durch Zukäufe wie z.B. in Osteuropa massiv an. Die Idee des Chinesischen Machtmonopols dahinter ist unschwer zu erkennen. Man darf daher deutlich warnen tunlichst die Infrastruktur wie z.B. Häfen zu veräußern. Am Ende würde China die Regeln, Preise etc. festlegen.


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