Berlin. Die Gütersparte der Deutschen Bahn (DB) hat maßgeblich zur positiven Entwicklung des ersten Halbjahres im DB-Konzern beigetragen. Das verkündete Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der DB, heute in Berlin. So entfielen vom gesamten Umsatzzuwachs der DB in Höhe von 1830 Millionen Euro 1638 Millionen Euro auf den Bereich Transport und Logistik, der aus den beiden Geschäftsfeldern DB Schenker Logistics und DB Schenker Rail besteht.
DB Schenker Logistics konnte im ersten Halbjahr 2010 den Umsatz um 23,2 Prozent von 5477 Millionen Euro auf 6746 Millionen Euro deutlich erhöhen. Im europäischen Landverkehr ist die Zahl der LKW-Sendungen um 14,6 Prozent von 34,4 Millionen auf 39,4 Millionen gestiegen. Noch besser verlief das Geschäft im See- und Luftverkehr. So sind die transportierten Standardcontainer (TEU) in der Seefracht um 23,1 Prozent auf 800.000 gestiegen und liegen damit schon wieder über dem Niveau vor der Krise (2008: 721.000 TEU). Die Transportleistung in der Luftfracht ist mit 28,6 Prozent auf 587.000 Tonnen noch stärker gewachsen, befindet sich aber damit immer noch unter dem Wert des Jahres 2008 (630.000 Tonnen). Das Ergebnis von DB Schenker Logistics hat sich von 37 Millionen Euro auf 110 Millionen Euro verbessert. Ein noch besseres Ergebnis hat ein höherer Materialaufwand „aufgrund der eingekauften Transportleistungen" verhindert, sagte Richard Lutz, Vorstand Finanzen/Controlling bei der DB. „Infolge höherer Frachtraten war zusätzlicher Druck auf die Rohertragsmargen zu verzeichnen", so Lutz.
Positiv hat sich auch der Schienengüterverkehr entwickelt, auch wenn das Geschäftsfeld DB Schenker Rail das einzige ist, in dem im ersten Halbjahr noch rote Zahlen geschrieben wurden. Der Umsatz stieg in dem Bereich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,4 Prozent von 1899 Millionen Euro auf 2268 Millionen Euro. Das Ebit verbesserte sich von Minus 121 Millionen auf Minus 19 Millionen Euro. Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr kletterte um 14,9 Prozent von 44,3 auf 50,9 Milliarden Tonnenkilometer (ohne die neue Tochter DB Schenker Rail Polska).
Grube warnte jedoch vor zu großer Euphorie. Noch gäbe es zu viele Unwägbarkeiten bei der konjunkturellen Entwicklung in Europa. Der Bahn-Chef geht daher davon aus, dass „die Schienengüterverkehrsmärkte in Deutschland erst wieder 2013 und in Europa erst 2017 das Niveau der Jahre 2007/2008 erreichen". Mit einer schnelleren Erholung rechnet er in der Luft- und Seefracht sowie in der Kontraktlogistik. „Hier erwarten wir bereits 2011 die Rückkehr auf das Niveau von 2008", so die Prognose von Grube.
Der Gesamtumsatz im Konzern erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,8 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) stieg um 26,1 Prozent auf 846 Millionen Euro. (cd)