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Datenaffäre: Bahn sammelte auch unzulässige Krankheitsdaten

04.08.2009 14:30 Uhr
Datenaffäre: Bahn sammelte auch unzulässige Krankheitsdaten
Datenskandal um die Deutsche Bahn weitet sich weiter aus: Unzulässige Listen über Krankheiten von Mitarbeitern wurden entdeckt.
© Foto: ddp

Bereich DB Sicherheit betroffen / Daten konzernintern weitergegeben / Vorstand zieht personelle Konsequenzen

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Berlin. In der Datenaffäre bei der Deutschen Bahn sind nun auch unzulässige Listen über Krankheiten von Mitarbeitern entdeckt worden. Die über Beschäftigte der Sicherheitstochter gesammelten Daten seien innerhalb des Konzerns weitergegeben worden, teilte die Bahn am Dienstag in Berlin mit. Der Vorstand habe Konsequenzen gezogen und werde sich von den Verantwortlichen trennen. Von den bundesweit rund 2200 Mitarbeitern der DB Sicherheit GmbH, die für Schutz- und Sicherheitsdienste zuständig ist, sei eine kleinere Zahl von der Datensammlung betroffen. Über den Skandal um massenhafte Kontrollen von Mitarbeiterdaten und E-Mails war vor gut vier Monaten der langjährige Bahnchef Hartmut Mehdorn gestürzt. Die Listen mit Krankheitsdaten seien in den Regionalbereichen der DB Sicherheit geführt worden, erläuterte die Bahn. „Soweit es sich dabei um nicht arbeitsplatzspezifische Daten handelt, hätten diese Daten nicht erhoben werden dürfen.“ Um Wiederholungen zu verhindern, seien „organisatorische Maßnahmen“ eingeleitet worden. Ziel sei, genau zu definieren, welche Angaben etwa zur Arbeitsplatzsicherheit erfasst werden dürfen. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA reagierten empört auf die neuen Fälle in der Datenaffäre. Die Vorsitzenden Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel verlangten vom Konzernvorstand, „von jedem Personalverantwortlichen eine schriftliche Erklärung zu fordern, dass es solche Vorgänge in seinem Unternehmensbereich nicht gegeben hat“. DB Sicherheit-Chef musste bereits im Mai gehen Der neue Bahnchef Rüdiger Grube hatte bereits im Mai entschieden, dass der frühere Geschäftsführer der DB Sicherheit, Jens Puls, das Unternehmen verlassen muss. Als Konsequenz aus der Datenaffäre hatten zudem drei Topmanager und mehrere weitere Führungskräfte ihre Posten verloren. FDP-Fraktionsvize Sabine Leutheusser-Schnarrenberger forderte angesichts zahlreicher Datenskandale politische Konsequenzen. Die Datenschutzbehörden müssten verdachtsunabhängig kontrollieren können. „Außerdem müssen Vorschläge auf den Tisch, was mit den im Umlauf befindlichen illegalen Daten passiert.“ An die Stelle spezieller Gesetze solle endlich ein Bundesdatenschutzgesetzbuch treten. (dpa)

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