Stuttgart. Daimler-Nutzfahrzeugchef Wolfgang Bernhard hofft auf ein Umdenken des Landes Baden-Württemberg beim Thema Lang-LKW. „Wir müssen das Thema vorurteilsfrei und sachlich nochmals neu diskutieren“, sagte er in einem aktuellen Gespräch mit den „Stuttgarter Nachrichten“. Bernhard wünscht sich eine generelle Freigabe des Lang-LKW zumindest für Autobahnen, berichtet das Blatt. Je nach örtlicher Strecke und verkehrstechnischer Voraussetzungen könnten dann die Kommunen die Sondererlaubnis für die letzten Abschnitte zum Zielort erteilen, führte er an.
Noch bis 2016 werden Lang-LKW in einem Feldversuch auf ausgewählten Strecken erprobt. Obwohl auch Baden-Württemberg auf einigen Autobahnabschnitten beteiligt ist, ist das Land gegen diese Form des Warentransport. „Das führt zu absurden Situationen“, machte Bernhard im Gespräch mit der Zeitung klar. „Wir fahren derzeit mit Lang-LKW in Thüringen los, müssen diese aber an der Grenze zu Baden-Württemberg umladen in mehrere kleine LKW“, sagte er.
Baden Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gilt als strikter Gegner der Lang-LKW. Als er vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Feldversuch geklagt hatte, erlitt er jedoch eine Niederlage. Als Gründe für die Ablehnung nennt Hermann Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten von Bahn und Schiff, Verkehrssicherheitsprobleme im nachgeordneten Netz und die Überlastung der Park- und Rastinfrastruktur. Bernhard hofft, dass die Diskussionen noch einmal aufgenommen werden – und „die Emotionen weggelassen“. (sno)
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