Stuttgart. Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler hat trotz der weltweiten Talfahrt in der Automobilbranche den Absatz leicht ausgebaut. Die Verkäufe von LKW und Bussen stiegen 2008 im Jahresvergleich um ein Prozent auf 472.100 Fahrzeuge, wie der Chef der Sparte Daimler Trucks, Andreas Renschler, am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Auf den europäischen Märkten sowie in den USA und Japan gab es nach Angaben des Managers zwar deutliche Bremsspuren. Diese seien aber durch starke Verkaufszahlen vor allem in Lateinamerika und Russland ausgeglichen worden. „Daimler Trucks ist gut auf die gegenwärtige Situation vorbereitet“, betonte Renschler. Nachdem der jahrelange Boom in Europa nachgelassen habe und das Amerikageschäft weiter rückläufig sei, setze der Nutzfahrzeughersteller verstärkt auf die Märkte in Russland, China und Indien. In Russland sind die Stuttgarter bei Kamaz, dem größtem Autohersteller des Landes und der weltweiten Nummer elf unter den größten Nutzfahrzeugherstellern, Ende 2008 mit zehn Prozent eingestiegen. In Indien gibt es ebenfalls seit vergangenem Jahr ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Hero Group. In China ist mit Beiqi Foton eine LKW-Kooperation geplant. Einen Ausblick für das laufende Jahr wollte der Truck-Chef nicht vorlegen. Renschler hatte sich aber bereits im Herbst vor Beginn der weltweiten Automobilkrise skeptisch zu weiteren Absatzsteigerungen geäußert und auf der IAA Nutzfahrzeuge von einer Stagnation oder einer Abwärtsbewegung in 2009 gesprochen. Am 17. Februar sollen die Zahlen der Nutzfahrzeugsparte für das vergangene Jahr im Rahmen der Daimler-Jahresabschlusskonferenz vorgelegt werden. Der PKW-Absatz war bei den Stuttgartern zuletzt dramatisch eingebrochen. Der Absatz der Mercedes-Benz LKW erreichte 2008 mit einem Plus von sechs Prozent auf 170.100 Fahrzeuge einen neuen Rekordwert. Mitsubishi Fuso legte laut Renschler ebenfalls um fünf Prozent auf 197.700 Trucks zu. Die Zahl der verkauften Busse stieg um vier Prozent auf einen neuen Höchststand von 40.600. Deutlich in die Knie ging dagegen der Absatz in Amerika. Um zwölf Prozent auf 104.300 Fahrzeuge rutschten die Verkäufe ab. Wegen der Krise auf dem US-Markt hatte Daimler im vergangenen Jahr beschlossen, die Produktion der Marke Sterling Trucks einzustellen, zwei Werke zu schließen und rund 3500 Mitarbeiter zu entlassen. (dpa)
Daimler-Trucks trotzen mit Absatzplus der Krise
Stuttgarter Nutzfahrzeughersteller verliert in Europa dennoch an Boden