Essen/Bremen. Mit einem neuen Index für den Containerumschlag wollen Forscher die Entwicklung des weltweiten Handels schneller erfassen. Zusammen mit dem Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) wolle das Essener Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) den Index ab sofort monatlich vorlegen, kündigte RWI-Forscher Roland Döhrn am Donnerstag an.
Gemessen werde der Containerumschlag in Stückzahlen in weltweit 72 Häfen, sagte Döhrn. Darunter seien etwa fast alle großen Häfen in China und den USA. Die beiden größten europäischen Häfen in Antwerpen und Rotterdam seien in dem neuen Index dagegen nicht vertreten, da sie keine entsprechenden Monatsdaten vorlegten.
„Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu“, sagte Döhrn. Nicht enthalten in der Kennziffer seien Transporte von Autos und Schüttgütern wie etwa Kohle oder Erz. Da die Angaben zum Containerumschlag relativ kurzfristig verfügbar seien, stehe der neue Index deutlich schneller zur Verfügung als herkömmliche Handels-Indikatoren, hieß es.
In dem am Donnerstag in Essen vorgelegten Containerumschlag-Index für Januar errechneten die Forscher einen Wert von 111,1 Punkten. Für Dezember 2011 habe der Wert noch bei 110,2 Punkten gelegen, hieß es. Der Anstieg deute auf eine Belebung des Welthandels hin, so der Forscher. (dpa)