Brüssel. Der europäische Dachverband der Spediteure Clecat hat sich für eine weitere Öffnung des Kabotagemarktes in der EU ausgesprochen. Clecat fordert die EU-Kommission auf, ihre diesbezüglichen Pläne nicht zu verzögern. „Die Kommission sollte ihre Bemühungen um einen einheitlichen europäischen Verkehrsraum für den Gütertransport nicht aufgeben“, schrieb Clecat in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme.
Mit ihr reagiert Clecat auf jüngste Äußerungen von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. Dieser hatte als Priorität der nächsten Monate beim Thema Kabotage die Einhaltung der derzeit gültigen Regeln genannt. Vorschläge für eine weitere Liberalisierung der Kabotage, die Kallas eigentlich noch dieses Jahr veröffentlichen wollte, könnten sich verzögern. „Kritischen Stimmen zur Liberalisierung der Kabotage wird es immer geben“, schreibt Clecat mit Blick auf die Proteste von Gewerkschaften Anfang der Woche gegen neue Kabotage-Pläne. Doch seien die heute gültigen Einschränkungen ein Hindernis für die europäische Logistikbranche, ihr Potenzial zu entfalten. Das wirke sich negativ für die europäische Wirtschaft im weltweiten Wettbewerb aus.
Mittlerweile gebe es genug Studien zu den Auswirkungen der derzeit gültigen EU-Kabotageregeln – maximal drei Kabotagefahrten innerhalb von sieben Tagen – um den nächsten Schritt in Richtung Liberalisierung zu gehen. Weitere Verzögerungen würden laut Clecat nur dazu führen, dass das Ziel eines einheitlichen Gütertransportraums in der EU mit gleichen Regeln für alle weiter in eine ungewisse Zukunft verschoben werde. (kw)
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