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Clean Industrial Deal: Auswirkungen auf den Verkehrssektor

16.01.2025 09:06 Uhr | Lesezeit: 4 min
MAM Elektro-Lkw an einer Ladesäule von E:ON
Beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge gebe es Nachbesserungsbedarf, so Christoph Schuler von MAN
© Foto: MAN Truck & Bus

Der von der EU angekündigten Clean Industrial Deal war Thema bei der Jahresauftaktveranstaltung des DVF, bei der auch über Ladeinfrastruktur, Hafenstrategien und Ertüchtigung der Infrastruktur diskutiert wurde.

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Es brauche einen „Gleichklang von Regulierung und Ertüchtigung der Infrastruktur, unbürokratische Förderinstrumente, Schutz vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber internationalen Anbietern mit geringeren Nachhaltigkeitsstandards, Innovation und Investition“, sagte der DVF-Präsidiumsvorsitzender Raimund Klinkner bei der Jahresauftaktveranstaltung des Deutschen Verkehrsforums (DVF), auf der Vertreter der Mobilitätswirtschaft mit Bundesregierung und EU-Kommission diskutierten.

Essenziell seien die Vollendung der transeuropäischen Verkehrsnetze, eine Harmonisierung von Standards und die einheitliche Umsetzung der EU-Gesetzgebung in allen Mitgliedsländern der EU, so Klinkert weiter. Die Antriebswende bei allen Verkehrsträgern müsse unter anderem durch Stützung des Hochlaufs alternativer Kraftstoffe vorangetrieben werden. „Die Einnahmen aus dem Emissionshandel im Verkehr, CO2-Komponenten in Steuern und anderen Abgaben müssen in den Mobilitätssektor und an den Verbraucher zurückfließen, damit diese in die Transformation investieren können.“ Dazu seien die Unternehmen bereit und fähig, wie zahlreiche Beispiele zeigten, so Klinkner.

Häfen als Drehkreuze für den Warentransport

Matthias Magnor, Chief Executive Officer (CEO), BLG Logistics Group, verwies auf die hohe Relevanz einer europäische Hafenstrategie. Diese müsse Häfen als zentrale Drehkreuze für den globalen Warenhandel, für die Verteidigungsfähigkeit und als Wirtschaftsakteure stärken. „Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie zur Förderung der Digitalisierung und Automatisierung spielen hierbei eine erhebliche Rolle. Direktinvestitionen, Freihandelsabkommen und eine langfristig verlässliche außenwirtschaftliche Einbettung sind essenziell, ebenso wie Investitionen in die Infrastruktur und Energiewende. Zudem muss die EU die Anwendung des Beihilferechts überprüfen und die Transformation der Arbeit effektiv unterstützen.“

Magnor betonte, dass Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit in eine vernünftige Balance zu bringen seien, denn global gebe es kein Level Playing Field. Gehe die soziale Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen verloren, schlage sich das negativ auf die Wirtschaft nieder und könnte politische Verwerfungen zur Folge haben.

Thomas Schöpf, Chief Sales Officer (CSO), Plasser & Theurer, betonte zudem die große Bedeutung einheitlicher europäischer Normen und Zulassungskriterien, um den europäischen Transportmarkt zu vollenden. „Solange nationale Zulassungskriterien die europaweiten TSI (technische Spezifikationen für Interoperabilität) ergänzen oder ersetzen, ist ein einheitlicher Markt nicht möglich. Darüber hinaus ist durch nationale Vorgaben die Einführung neuer Technologien, wie ETCS, aufgrund der kleinen Losgrößen kommerziell nicht darstellbar. Zudem würde eine generelle Arbeitsfreigabe für Baumaschinen im gesperrten Gleis Bautätigkeiten erleichtern. Das wäre europaweit einheitlich durchsetzbar.“

Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge

Der Aufbau einer Tank- und Ladeinfrastruktur für alternative Antriebe sei wichtig, um die Ziele der Flottenerneuerung erfüllen zu können. Aus Sicht von Christoph Schuler, Head of Public Affairs, MAN Truck & Bus, sind für die Nutzfahrzeugindustrie die sogenannten Enabling Conditions entscheidend. Der Clean Industrial Deal solle diejenigen Faktoren in den Blick nehmen, die für den Erfolg der Transformation entscheidend sind: Ladeinfrastruktur und Ausbau der Stromnetze, geringere Stromkosten für die Produktion und an der Ladesäule, Entbürokratisierung und schnellere Genehmigungsverfahren.

„Gerade beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge sehen wir Nachbesserungsbedarf. Zwar sind wichtige Projekte in der Pipeline, die Umsetzung wird durch lange Genehmigungsverfahren erheblich verzögert. Außerdem sehen wir erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten – wir brauchen aber eine Ladeinfrastruktur in ganz Europa“, sagte Schuler.

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