Hamburg. Der Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG) entwickelt sich nach einer Studie des Energiekonzerns Shell vor allem in Asien sehr dynamisch. Sollte die Nachfrage weiterhin steigen wie bisher, werde es Mitte der 2020er Jahre zu Engpässen bei der Versorgung kommen, heißt es in einem Shell-Ausblick für den LNG-Markt, den der Konzern am Montag veröffentlichte. „Die Anstrengungen Chinas, die Luftqualität in Ballungsräumen zu verbessern, haben die LNG-Importe 2018 um 16 Millionen Tonnen steigen lassen”, heißt es in dem Report. Das entspreche einem Plus von 40 Prozent zum Vorjahr. „Der Nachfrageschub aus Asien hat unsere Erwartungen erneut übertroffen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt”, sagte Shell-Direktor Maarten Wetselaar.
China hat damit für einen Großteil des globalen Nachfrage-Anstiegs um 27 auf 319 Millionen Tonnen gesorgt. „Chinas anhaltend steigenden LNG-Importe haben dazu beigetragen, die Luftqualität in einigen der größten Metropolen zu verbessern”, erkläre Wetselaar. Bis 2020 rechnet Shell mit einem weiteren Nachfrageschub auf 384 Millionen Tonnen LNG. Allein im laufenden Jahr werde das globale Angebot um 35 Millionen Tonnen zunehmen, die vollständig von Asien und Europa verbraucht werden. Auf der Angebotsseite hat Australien zum führenden LNG-Exporteur Katar aufgeschlossen. Die beiden Hauptexporteure seien gut aufgestellt, um die schnell wachsenden Märkte Asiens zu versorgen.
Verglichen mit Diesel verursacht LNG bis zu 25 Prozent weniger CO2, 90 Prozent weniger Stickoxid und kaum noch Schwefel und Feinstaub. (dpa)