Ausrichtung der DB: Chaostage bei der Deutschen Bahn

Erst der überraschende Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube und nur wenige Tage später der Eklat bei DB Cargo: Der Betriebsrat beendet die Gespräche mit dem Vorstand von DB Cargo zu den Sanierungs- und Umstrukturierungsplänen. Das Interessenausgleichsverfahren ist gescheitert. Tohuwabohu bei der DB. Immerhin, Betriebsrat und Vorstand von DB Cargo haben sich Anfang dieser Woche doch noch zusammengerauft und sich auf einen Kompromiss geeinigt (siehe Seite 10). Ob Arbeitsplatzabbau und weitere Maßnahmen (wie eine neue Produktionsstruktur mit drei Korridoren, von denen sich der DB Cargo-Vorstand um seinen Vorsitzenden Jürgen Wilder erhebliche Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen erhofft) ausreichen, um ein spürbares Wachstum im Schienengüterverkehr in Deutschland zu erzielen, bleibt abzuwarten. Große Hoffnungen werden in die Politik gesetzt: Da waren Aussagen zu vernehmen, tatsächlich einer Halbierung der Trassenpreise zuzustimmen. Ist Ronald Pofalla der Richtige? Die Logistik in Deutschland braucht die Bahn. Aber es wird eine Bahn benötigt, die mit marktfähigen Angeboten überzeugt, nicht mit staatlichen Subventionen. Dazu gehört auch eine Führung, in die sich die Politik nicht mehr als nötig einmischt. Vor diesem Hintergrund wäre es kein gutes Signal, wenn mit Ronald Pofalla der ehemalige Kanzleramtsminister schon jetzt das Ruder übernimmt. Zumal es mit Roland Koch ein abschreckendes Beispiel gibt. Nach nur drei Jahren musste er den Vorstandsposten vom Baukonzern Bilfinger wieder abgeben. Ein erfolgreicher Politiker muss halt noch lange kein erfolgreicher Manager sein.

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