Turkmenbashi. Die Frachfluglinie Cargolux fliegt ab sofort viermal wöchentlich die im Westen Turkmenistans gelegene Stadt Turkmenbashi an. Die Destination sei für Luftfrachttransporte vor allem wegen der Öl- und Gasförderung in der Region rund um das Kaspische Meer interessant, einer Industrie, welche die stetige Versorgung mit speziellen Ausrüstungsgütern und Maschinenteilen erfordere, begründete Unternehmenschef Dirk Reich die Aufnahme der Strecke. Neben Importen biete Turkmenistan auch auf der Exportseite Möglichkeiten für die Mitnahme von dort hergestellten Textilien, Teppichen und temperaturkritischen Agrarprodukten, sagte Reich.
Turkmenbashi ist nach Baku, Tiflis, Almaty und Novosibirsk der fünfte Zielort, den die Luxemburger Gesellschaft in Zentralasien und Sibirien im Liniendienst anfliegt. Reich merkte an, dass die neue Strecke keine Verringerung der Flüge zu den vorgenannten Zielen beinhalte: „Als Cargolux befinden wir uns in einem Wachstumsprozess, der uns nach neuen Märkten ständig Ausschau halten lässt, ohne dass wir bestehende Märkte vernachlässigen“.
Zwischenlandungen auf dem Weg nach Ostasien
Bei den Stopps in Turkmenbashi handelt es sich um Zwischenlandungen der Boeing 747-Frachter seiner Gesellschaft auf dem Weg von Luxemburg nach Ostasien bzw. von dort zurück in das Großherzogtum.
Ymamberdi Ymamberdiev, der stellvertretende Leiter der Luftfahrtbehörde Turkmenistans, betonte anlässlich der Erstlandung einer Boeing 747-8F von Cargolux, dass es Vertreter seines Landes waren, die vor rund zwei Jahren mit dem Wunsch an die europäische Frachtfluglinie herangetreten seien, sie möge das zentralasiatische Land in ihr Routennetz einbinden. Seitdem laufen die Verkehrsrechteverhandlungen zwischen beiden Seiten, die nun zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen sind.
Der Flughafen von Turkmenbashi wurde erst 2010 komplett neu gebaut. Er verfügt über ein Frachtterminal das mit Kühlkammern ausgerüstet ist. In dem Land können im Sommer die Temperaturen auf tagsüber bis zu 50 Grad Celsius steigen. Bei der Erstlandung diese Woche zeigte das Thermometer auf 46 Grad.
Wie Maxim Strauss, Leiter der Unternehmensentwicklung von Cargolux, hinzufügte, ist eine Partnerschaft zwischen seiner Fluglinie und der staatlichen Turkmenistan Airlines geplant. „Dadurch kann ein Teil der von uns eingeflogenen Güter über das regionale Liniennetz der turkmenischen Gesellschaft verteilt werden“, so Strauss. Diese verfügt allerdings nur über Passagierflugzeuge und keine Frachter, sodass nur begrenzte Volumina in den Unterflurkammern der transportiert werden können. (hs)