Düsseldorf. Beschäftigte am Düsseldorfer Flughafen können Pakete unkontrolliert in Flugzeuge schmuggeln. Das hat ein WDR-Reporterteam mit Kameras dokumentiert. Über einen nicht durch Wachleute gesicherten Personaleingang an einer Frachthalle hatte ein Mitarbeiter ein Paket auf das Gelände mitgenommen und in einen Luftfrachtcontainer gelegt. Der Container wurde ohne weitere Kontrolle des Inhalts in einen Passagierjet geladen.
Bei dem geschilderten Vorgang handele es sich nicht um einen Verstoß gegen geltende Sicherheitsrichtlinien, betonte ein Flughafensprecher. „Die von dem WDR-Team beschriebene Zutrittssituation zur Frachthalle nehmen wir dennoch sehr ernst und werden zeitnah das Gespräch mit dem Luftfahrtbundesamt suchen”, heißt es in einer Stellungnahme des Airports.
Der Flughafensprecher räumte ein, dass der Container auf dem Weg zum Flugzeug nicht mehr geröngt werde. Die Frachthalle selbst zähle nicht zum sicherheitssensiblen Bereich. Zugang hätten dennoch nur Mitarbeiter, die sicherheitsüberprüft seien.
ADV übt Kritik
„Der WDR hat Mitarbeiter zu einem Rechtsbruch angestiftet”, kritisierte der Geschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel. „Der Mitarbeiter hat sich weder illegal Zutritt verschafft, noch einen gefährlichen Gegenstand an Bord geschmuggelt. Aus unserer Sicht ist das kein Rechtsbruch”, entgegnete eine WDR-Sprecherin.
Der Airport und der Flughafenverband wiesen darauf hin, dass die Beschäftigten sehr aufwendig sicherheitsüberprüft würden. Die Überprüfung wird alle fünf Jahre wiederholt. Allerdings hatte bis zum vergangenen Jahr auch ein radikaler Islamist im Sicherheitsbereich des Airports in der Gepäckabfertigung gearbeitet.
Zudem werden die Beschäftigten üblicherweise trotz der Sicherheitsüberprüfung beim Betreten des Sicherheitsbereichs kontrolliert. Der Zugang zur Frachthalle erfolge dagegen lediglich über ein Drehkreuz unter Verwendung einer Chipkarte, die bei Verlust oder Diebstahl auch in die Hände Dritter gelangen könne, berichtete der WDR. (dpa)