Amsterdam. Die Kontrolle der Luftgüter, die vom niederländischen Flughafen Amsterdam Schiphol versendet werden, wird laut einer Untersuchung der Amsterdamer Grünen immer lückenhafter. Das führe dazu, dass immer häufiger Güter wie Waffen und Chemikalien in Länder geliefert werden können, in die die Ausfuhr verboten ist. Verantwortlich dafür seien die Fluggesellschaften und die Dienstleistungsbetriebe, die für die Air-Cargo-Abfertigung zuständig sind.
Statistiken der niederländischen Staatsanwaltschaft bestätigen das, berichtet das Online-Fachmagazin „Logistiek.nl“. Demnach sei die Zahl der strafrechtlichen Verfahren wegen der Ausfuhr von Gütern in Gebiete, für die Waffenembargos gelten, in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Gab es in 2013 noch fünf solcher Verfahren, waren es 2016 bereits acht. 2017 sei die Zahl auf zehn gestiegen – ein Wert, der 2018 bereits in der ersten Jahreshälfte wieder erreicht worden sei.
Geldstrafen für fünf Unternehmen
Fünf Fluggesellschaften und Abfertigungsunternehmen – Qatar Airways, Swissport, AirBridgeCargo, U-Freight und KLM – hätten Geldbußen in Höhe von mehreren Zehntausend Euro erhalten, weil sie solche illegalen Militärtransporte ausgeführt oder sie durch mangelnde Kontrollen ermöglicht hätten. Unter anderem seien Drohnen und Teile für Düsenjets transportiert worden. In zwei Fällen aus dem vergangenen Jahr seien Chemikalien nach Syrien geliefert werden.
Die Lieferung dieser Güter und die mangelnde Kontrolle seien auf Zeitmangel, Personalengpässe, hohen Arbeitsdruck und die Priorität von der Überprüfung technischer Mängel zurückzuführen. (kw)