Calais. Bei der Teilräumung des Flüchtlingslagers in der französischen Hafenstadt Calais kam es zu Ausschreitungen. Wie aus Medienberichten hervorgeht, hatte eine Gruppe von 150 Flüchtlingen am Montagabend eine Straße in der Nähe des Lagers blockiert. Die Migranten sollen teilweise mit Eisenstangen bewaffnet gewesen sein und Steine auf Fahrzeuge geworfen haben, die in Richtung England unterwegs waren. Mehrere Menschen sollen wiederholt versucht haben, auf Lkw zu gelangen. Die Polizei räumte die Straße schließlich. Die Zufahrt zum Hafen von Calais war für einige Zeit blockiert.
Am Montag hatten die Behörden begonnen, Teile des Flüchtlingslagers nahe dem Hafen von Calais zu räumen. Die Aktion soll mehrere Wochen andauern. Nach offiziellen Angaben leben 1000 Menschen in den behelfsmäßigen Baracken des Camps, das unter dem Namen „Dschungel“ bekannt ist. Flüchtlingshelfer sprechen allerdings von rund 3400 Migranten, die von dort aus auf Zügen oder Lkw nach Großbritannien gelangen wollen.
Die belgischen Behörden fürchten, dass sich die Calais-Flüchtlinge nun in Belgien sammeln. Die Regierung hat deshalb Passkontrollen an der Grenze zu Frankreich eingeführt. (ks)