Dortmund. Der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT ) bezeichnet den vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf, die Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen sowie auch auf Kleinlaster auszudehnen, als „weiteren Schlag in das Gesicht der gesamten Branche”. Nach Ansicht der BVT-Vorsitzenden Dagmar Wäscher werde die Modernisierung der Straßen wieder einmal vom Güterkraftverkehr finanziert. „Die Transportunternehmen als Melkkuh auszunutzen, ist möglicherweise eine populäre Politik, aber ungerecht“, führte sie an.
Bereits jetzt betrage das Gesamtabgabevolumen des Straßenverkehrs für Maut, Kfz-Steuer und Mineralölsteuer rund 53 Milliarden Euro und sei damit um ein vielfaches höher als das Investitionsvolumen des Bundes für Straßen, sagte sie weiter. „Grundsätzlich ist dagegen nichts zu sagen, Ausweichverkehre auf Landstraßen per Maut zu verhindern - wenn es eine ausreichende Kompensation für die Transportunternehmen gibt“, meinte Wäscher. Dies sei aber nicht der Fall.
Auch die Pläne für eine Kleinlaster-Maut sieht der BVT kritisch. „Hier vergreift sich die Politik wieder einmal hauptsächlich an den ganz Kleinen, ohne einen entsprechenden Ausgleich zu bieten“, betont die Verbandschefin. Der BVT vertritt vor allem kleinere und mittlere Transportunternehmen. (sno)