Dortmund. Die Kaufprämien für Elektroautos stoßen beim Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) auf Ablehnung. „Statt den Zustand der Straßen zu verbessern, verfeuert die Politik lieber Geld für populistische Aktionen“, so die Vorsitzende des Bundesverbandes der Transportunternehmen, Dagmar Wäscher.
Nach Auffassung des BVT stellen Elektroautos nur eine von mehreren unterschiedlichen Antriebsformen der Zukunft für Pkw dar. Es sei eine „staatliche Allmachtsfantasie“, eine spezielle Form als besonders förderungswürdig herauszugreifen. Es sei zudem sachfremd die Fahrzeugklassen N2 (mehr als 3,5t zGG) und N3 (mehr als 12t zGG) im Wesentlichen von den Vorteilen des Elektromobilitätsgesetzes auszunehmen. Der Verband befürchtet zudem „Mitnahmeeffekte“.
Wäscher hat durchaus ein gewisses Faible für alternative Antriebsformen. So habe eine Studie des Öko-Instituts und des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) die Zukunft für Elektroautos nicht so sehr bei Pkw, sondern eher in der gewerblichen Nutzung gesehen. Kurier- und Paketdienste könnten nach dieser Studie solche Fahrzeuge sinnvoller nutzen als Privatpersonen. Wie das Beispiel der von der Deutschen Post für DHL eingesetzten Elektroautos vom Typ Streetscooter zeige, seien dafür aber keine „Prämien“ erforderlich, sondern technischer Fortschritt. Interessanter könne es sein, in Deutschland nach dem Vorbild des Siemens-Engagement in Kalifornien Versuchsstrecken für Oberleitungs-Lkw zu schaffen. Dies könnte neue Antriebsformen voranbringen.
Der BVT vertritt vor allem kleinere und mittlere Transportunternehmen und damit nach eigenen Angaben die Interessen des „letzten Gliedes“ der logistischen Kette. (ks)