Berlin. Ungeachtet großer Unruhe bei der Bahn will der Bund erst zum Jahresende über eine mögliche Vertragsverlängerung von Konzernchef Rüdiger Grube entscheiden. Diese Frage werde dann beantwortet, wenn sie sich stelle, und dies sei „zum Ende dieses Jahres und nicht zur Mitte dieses Jahres“, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch in Berlin. „Deswegen gibt es dazu momentan überhaupt keine Überlegungen, weder in die eine noch in die andere Richtung.“ Grube würde gern über seinen Ende 2017 auslaufenden Vertrag hinaus an der Spitze der Bahn bleiben. Fragen wie diese würden dann „zum richtigen Zeitpunkt bewertet, wenn es um Personalentscheidungen geht“, sagte Dobrindt.
Dobrindt bekräftigte die „volle Unterstützung“ des Bundes als Bahn-Eigentümer für die von Grube angekündigte Strategie mit zusätzlichen Investitionen und einer Ausweitung des ICE-Netzes. Weitere Herausforderungen seien mehr Pünktlichkeit, kostenloses WLAN auch in der 2. Klasse der ICEs und der Wettbewerb mit den Fernbussen. Ein Konzernverlust wie 2015 dürfe sich zudem nicht wiederholen.
Für Unruhe an der Spitze des Konzerns hatte gesorgt, dass der auch für das umstrittene Projekt Stuttgart 21 zuständige Vorstand Volker Kefer überraschend seinen Rückzug angekündigt hat. Dobrindt sagte, zur Kostenentwicklung bei Stuttgart 21 werde im September auch ein vom Bund über den Aufsichtsrat initiiertes Gutachten erwartet. (dpa)