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BUND-Studie: A 20-Weiterbau könnte doppelt so teuer werden wie geplant

12.01.2021 14:20 Uhr
Autobahn gesperrt, A 20
Aus Sicht des BUNDs ist ein Weiterbau der Küstenautobahn A 20 in Schleswig-Holstein und Niedersachsen unwirtschaftlich
© Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Der Bund für Umwelt und Naturschutz rechnet damit, dass die Baukosten für das Großprojekt von 3,7 auf etwa 7 Milliarden anwachsen könnten. Stattdessen wird ein Ausbau des Bus- und Bahnverkehrs gefordert.

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Westerstede. Der Weiterbau der Küstenautobahn A 20 in Schleswig-Holstein und Niedersachsen könnte sich einer Studie zufolge so drastisch verteuern, dass das Großprojekt aus Sicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) nicht mehr wirtschaftlich ist. Die Gesamtkosten für den Neubau würden demnach rund doppelt so teuer ausfallen wie bislang geplant, wie der Verband bei der Vorstellung der Studie am Dienstag mitteilte. Statt 3,7 Milliarden Euro rechnet der BUND mit Baukosten von mindestens 7 Milliarden.

Die Kosten im Bundesverkehrswegeplan seien deutlich zu niedrig angesetzt, sagte Studien-Autorin Kirsten Erwentraut. Tatsächlich überstiegen jedoch die Kosten den Nutzen der Autobahn. „Daraus lässt sich nur die Konsequenz ziehen, dass die A 20 nicht bauwürdig ist.“ BUND-Vorsitzender Olaf Bandt nahm die Kostensteigerung zum Anlass, um eine Umkehr in der Mobilitätsplanung zu fordern. „Die Gelder bräuchten wir eigentlich tatsächlich für einen klimaverträglichen Ausbau der Mobilität“, sagte Bandt. Statt mehr Verkehr auf den Autobahnen müsse stärker auf Bus- und Bahnverkehr gesetzt werden.

A 20 schon länger ein Streitthema

Für die Studie berechneten die Autoren auf Basis von Schätzungen des Bundesrechnungshofes zum geplanten neuen A 20-Elbtunnel die Kosten für das Gesamtprojekt neu und bezogen dabei auch etwa steigende Baupreise mit ein. Neben dem Elbtunnel könnten laut Studie viele weitere große Ingenieurprojekte die Kosten für das Vorhaben in die Höhe treiben. So müssten für die Trasse allein in Niedersachsen 145 Brücken gebaut werden. Zudem sei vor allem in der Wesermarsch, also in Marsch- und Moorgebieten, mit schwierigen Befestigungsarbeiten zu rechnen.

Die A 20 soll die Niederlande, Norddeutschland und Polen verbinden. Mit 121 Kilometern auf niedersächsischer Seite zählt sie zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten des Bundeslands. Seit langem endet die vom polnischen Stettin kommende Autobahn aber östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Über den Bau wird immer wieder gestritten - Klagen verzögern den Beginn des ersten, 13 Kilometer langen Abschnitts in Niedersachsen von der A 28 bei Westerstede (Kreis Ammerland) bis zur A 29 bei Jaderberg. (dpa)

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