Duisburg/Berlin. Der Bund rückt nach einem Medienbericht vom geplanten Verkauf seiner Anteile am Duisburger Hafen ab. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte dem „Handelsblatt“ vom Freitag, er befürworte Bundesbeteiligungen, wo öffentliche Belange und Erwartungen bestehen. „Deshalb stehe ich auch beim Verkauf der Anteile am Duisburger Hafen eher auf der Bremse.“
Deutschlands größter Binnenhafen mit mehr als 700 Beschäftigten und 133 Millionen Euro Umsatz (2011) gehört je zu einem Drittel dem Bund, dem Land und der Stadt Duisburg. Im Frühjahr hatte der Bund den Verkauf bis zum Jahresende angekündigt, der Preis für den Bundesanteil wird auf rund 150 Millionen Euro geschätzt. Land und Stadt wollen ihre Anteile halten.
Ramsauer begründet seine Position mit dem öffentlichen Druck, der häufig entstehe, wenn Probleme bei großen Infrastrukturprojekten auftreten. „Es ist doch so, dass der Bund oftmals politisch mit in die Haftung genommen wird, auch wenn er keine Anteile besitzt“, sagte der Minister der Zeitung. „Da ist es mir lieber, ich kann mit dem nötigen Einfluss mitreden.“ Vom Duisburger Hafen hängen nach Angaben des Unternehmens direkt oder indirekt 45.000 Arbeitsplätze ab. (dpa)