London. Der britische Straßengütertransportverband Road Haulage Association (RHA) will die Lkw-Hersteller Daimler, Volvo/Renault, Iveco und DAF wegen illegaler Preisabsprache auf Schadensersatzzahlungen an die RHA-Mitglieder verklagen. Die Klage soll vor dem britischen Gericht für Wettbewerbsfragen, dem Competition Appeal Tribunal, eingereicht werden. Laut RHA-Geschäftsführer Richard Burnett könne es bis zu zwei Jahre dauern, bevor erste Gelder fließen könnten.
„Das alles wird sich lange hinziehen, und es ist zum jetzigen Zeitpunkt alles andere als klar, dass am Ende Zahlungen für unsere Mitglieder herauskommen”, lässt sich Burnett vom britischen Fachmagazin Logistics Manager zitieren. Zunächst müsse RHA vom zuständigen Gericht als zulässiger Vertreter der geschädigten Unternehmen anerkannt werden. Danach könne es noch einmal ein Jahr dauern, bevor ein Urteil erwartet werden könne. Nachweise über die Art und Höhe der Schädigungen britischer Transportunternehmer durch die Preisabsprachen der Lkw-Hersteller wolle RHA erst veröffentlichen, wenn das Gericht die Klage zugelassen habe.
Mitte Juli waren Daimler, Volvo/Renault, Iveco und DAF wegen unerlaubter Preisabsprachen von der EU-Kommission zu einer Strafe von insgesamt 2,9 Milliarden Euro verurteilt worden. MAN war zwar auch an dem Kartell beteiligt, kam als Hinweisgeber aber straffrei davon. Das Kartell sei 1997 gegründet worden und habe 14 Jahre die Lkw-Preise auf dem europäischen Markt auf unrechtmäßige Weise kontrolliert, hieß es als Begründung der EU-Kommission. (kw)
Britischer Verband verklagt Lkw-Herstellerkartell
Die Road Haulage Association hofft auf Zahlungen für ihre Mitglieder, stellt sich jedoch auf einen langen Prozess ein.