London. Der Chef des britischen Logistikverbandes UK Warehousing Association, Peter Ward, sieht großen Nachholbedarf bei den Vorbereitungen auf das Ende der Brexit-Übergangsphase. „Die Prozesse an den Grenzen werden sich ändern“, sagte Ward der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist mit oder ohne Handelspakt der Fall. Diese Nachricht ist längst nicht bei allen Unternehmen angekommen.“
Zum Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsphase, in der bis zum Ende des Jahres noch weitgehend die gleichen Regeln galten wie vor dem EU-Austritt Großbritanniens. Derzeit ringen London und Brüssel noch immer um einen Vertrag, der die Bedingungen für den Handel in der Zukunft regeln soll. Da Großbritannien aber aus dem Binnenmarkt ausscheiden wird, werden etliche Formalitäten und Kontrollen in jedem Fall nötig. Es gebe „absolut keine Entschuldigung“ für Unternehmen, sich nicht auf die neuen Abläufe vorzubereiten, sagte Ward. Seit dem Sommer seien die Anforderungen veröffentlicht und einsehbar.
„Der Teufel steckt im Detail“
In einer Umfrage der UK Warehousing Association hatten im November 88 Prozent der befragten Logistikunternehmen die Befürchtung geäußert, ihre Kunden seien nicht ausreichend auf die Brexit-Veränderungen vorbereitet. Ward sieht dafür unter anderem eine fehlende Aufklärung durch die britische Regierung verantwortlich. Es würde zwar viel geredet in der Regierung - aber: „Der Teufel steckt wie so oft im Detail.“ Zu den Mitgliedern des Verbandes gehören Logistikriesen wie Kühne und Nagel oder DHL, auch viele kleinere und mittlere Firmen.
Übersicht der VR zu hilfreichen Informationsangeboten im Web
Um Spediteuren und Transportunternehmern bei der Vorbereitung auf die Zeit nach der Übergangsphase zu helfen, hat die VerkehrsRundschau eine Liste mit informativen Webangeboten rund um das Thema Brexit auf ihrem Profiportal VerkehrsRundschau plus veröffentlicht. In dem Dokument enthalten sind unter anderem Links zu aktuellen Informationsangeboten der britischen Regierung, Vorbereitungsmitteilungen der EU-Kommission für den Güterverkehr sowie Hinweise und Empfehlungen deutscher Wirtschaftsverbände. (dpa/sn)
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