Rom/Verona. In den Brennerstreit mischen sich zunehmend auch die italienischen Handelskammern aus Norditalien ein. „Die Handelskammern entlang der Brennerachse sehen jede Form von Verbot, das den freien Warenverkehr innerhalb der EU behindert, als kritisch“, erklärte Antonello Fontanili, der Direktor des Transportverbandes Uniontrasporti, bei der „Roadshow per il Brennero“ in Verona.
Im Import-Export-Verkehr zwischen Italien und der EU werden rund 70 Prozent der Waren (rund 50 Millionen Tonnen) über die Brennerroute transportiert. Giuseppe Riello, Präsident der Handelskammer von Verona, kritisierte die Lkw-Blockabfertigung der Tiroler Behörden am Brenner. Das österreichische Vorgehen bezeichnete er als „inakzeptabel.“
Gerade auch in Hinblick auf die angekündigte Verschärfung der sektoralen Fahrverbote (Chemieerzeugnisse, Metalle und Maschinen ab August 2019 sowie Papiererzeugnisse, Stahl, Rohre und flüssige Mineralölerzeugnisse ab Oktober 2019) zeigen sich die Handelskammern aus dem Norden Italiens besorgt. Im Jahr 2018 waren dies Bereiche, deren Wirtschaftswert in Italien mit 137 Milliarden Euro beziffert wurde. (nja)