Bremen. In den Häfen Bremerhaven und Bremen sind im vorigen Jahr deutlich weniger Güter über die Kaikanten gegangen als 2014. Um 6,2 Prozent sei der gesamte Seegüterumschlag zurückgegangen, teilte Bremens Hafensenator Martin Günthner (SPD) am Montag mit. In absoluten Zahlen gerechnet ging der Umschlag damit von 78,3 Millionen Tonnen (2014) auf 73,4 Millionen Tonnen zurück.
Zur Begründung verwies Günthner auf massive wirtschaftliche und politische Krisen in diversen Industrie- und Schwellenländer. „Dadurch wurde das Geschäft an den Kajen 2015 erheblich belastet.“ Dennoch hätten sich die bremischen Häfen vergleichsweise gut im harten Wettbewerb geschlagen.
Auch 2016 sei die Entwicklung in den europäischen Großhäfen mit Risiken verbunden, sagte der Senator. Als Beispiele nannte er die jüngsten – überdurchschnittlich starken – Einbrüche im chinesischen Außenhandel und den niedrigen Ölpreis mit seiner destabilisierenden Wirkung auf die Wirtschaft der Schwellenländer.
Dennoch entwickelt sich der Hafenhinterlandverkehr dynamischer, als es die Umschlagmengen erwarten lassen. „Bremerhaven ist gemessen am Modal Split des Container-Hinterlandverkehrs mit 46,6 Prozent Bahnanteil Europas führender Eisenbahnhafen“, sagte Günthner. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1,1 Millionen TEU auf der Schiene von beziehungsweise nach Bremerhaven transportiert und die Anzahl der Containerzüge stieg um 1,1 Prozent weiter. (dpa/ag)