Duisburg. Die seit Wochen andauernden Streiks der Schleusenwärter in Deutschland beschäftigen nun auch die Gerichte: Den in dieser Woche gestarteten Aufruf der Gewerkschaft Verdi, die Binnenschifffahrt erneut in NRW und anderen Bundesländern lahm zu legen, nehmen zahlreiche Unternehmen in der Binnenschifffahrt zum Anlass, sich nun mit Unterlassungsanträgen und einstweiligem Rechtsschutz zur Wehr zu setzen. Das teilte am Donnerstag der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) mit.
Verdi ruiniert Binnenschifffahrtsgewerbe
Der BDB hält die seit Anfang Juli 2013 durchgeführten Streiks der Schleusenwärter an den Flüssen und Kanälen für rechtswidrig. Der Verband unterstützt daher die Binnenschifffahrtsunternehmen, per gerichtlichem Eilbeschluss den Stopp der Streiks herbeizuführen. Die streikbedingten Umsatzausfälle nehmen bei den Binnenschifffahrtsunternehmen laut BDB inzwischen dramatische Ausmaße an. „Verdi ruiniert mit seinen Streikaufrufen gut funktionierende Mittelstandsunternehmen. Hier muss Einhalt geboten werden, und zwar sofort“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung des Verbandes.
Auch persönliche Gespräche mit Gewerkschaftsvertretern und wiederholte Hinweise auf die enormen wirtschaftlichen Schäden im Binnenschifffahrtsgewerbe hätten Verdi nicht zur Aufgabe dieses Streiks bewegt, beklagt der BDB. Verdi wisse, so der Verband weiter, dass der Tarifkonflikt im Zusammenhang mit der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung allein auf dem Rücken der Binnenschifffahrt ausgetragen werde und habe nun über die Medien aktuell ein bundesweites „Lahmlegen der Binnenschifffahrt als letzte Eskalationsstufe“ angekündigt. „Die Binnenschifffahrtsunternehmen erwarten, dass nun die Gerichte diesen sinnlosen Streiks ein Ende bereiten. Das Binnenschifffahrtsgewerbe will sich nicht länger in Geiselhaft nehmen lassen“, schreibt der Duisburger Verband. (ak)