Köln. Mit dem Ziel, mögliche Ursachen für die Marktanteilsverluste der Binnenschifffahrt in den vergangenen Jahren zu identifizieren, hat das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums (BMVBS) die Entwicklung des Modal Split - also die Aufteilung der Transportleistung auf die verschiedenen Verkehrsträger in Deutschland - näher untersucht. Vor dem Hintergrund einer tendenziell steigenden Verkehrsleistung gingen die Anteile der Binnenschifffahrt am Modal Split im Zeitraum von 2000 bis 2011 zugunsten von Straße und Schiene sukzessive von 13 auf 9 Prozent zurück. Die Straße erhöhte ihre Anteile im selben Zeitraum von rund 68 auf 71 Prozent, die Schiene von rund 16 auf 18 Prozent.
Eine differenzierte Betrachtung der Entwicklung des Modal Split nach Güterabteilungen für den Zeitraum von 2000 bis 2009 verdeutlicht, dass die Binnenschifffahrt in keiner der zehn Güterabteilungen ihren Anteil am Modal Split erhöhen konnte. In der Tendenz stagnierte er in fünf Güterabteilungen, in den übrigen fünf Güterabteilungen sank er.
Selbst für Güter bei denen die Binnenschifffahrt vergleichsweise hohe Marktanteile erreicht („Feste mineralische Brennstoffe“, „Erze und Metallabfälle“, „Düngemittel“) entwickelte sich die Verkehrsleistung im betrachteten Zeitraum im Vergleich zum Gesamtmarkt unterproportional.
Im Wachstumsmarkt des Güterverkehrs („Fahrzeuge, Maschinen, sonstige Halb- und Fertigwaren, besondere Transportgüter“) hielt die Binnenschifffahrt ihren Marktanteil im Zeitraum von 2000 bis 2009 weitestgehend konstant bei drei bis vier Prozent. Aufkommenszuwächse resultierten insbesondere aus Containerbeförderungen im Hinterland der ARA-Häfen (Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam), wo die Binnenschifffahrt vergleichsweise hohe Marktanteile erzielt. Die Zuwächse, die sich vor allem im Rheinstromgebiet zeigten, fielen jedoch schwächer aus als auf der Schiene, die im selben Zeitraum deutliche Marktanteilsgewinne zu Lasten der Straße verbuchte. (bw)
Den vollständigen Bericht finden Sie unter www.bag.bund.de zum Download.