Warschau. Der Transport per Binnenschiff verliert in Polen nach wie vor an Bedeutung. Dies hängt vor allem mit der Vernachlässigung und der mangelnden Modernisierung von Wasserwegen wie Flüssen und Kanälen zusammen, etwa deren zu geringer Tiefe und Breite, aber auch mit unzureichenden Schleusen und Brücken.
Das sind die wichtigsten Erkenntnisse eines jetzt veröffentlichten Berichts des Statistikamtes GUS. Zwar wurden in Polen auf allen Flüssen und Kanälen 7,63 Millionen Tonnen Güter transportiert – ein hauchdünner Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil an allen in Polen transportierten Waren ist aber verschwindend gering: Während es im Jahre 2000 immerhin noch 0,8 Prozent waren, lag der Wert 2014 nur noch bei 0,4 Prozent.
Die durchschnittliche Entfernung, die von Barken und anderen Transportschiffen zurückgelegt wurde, lag zuletzt nur noch bei 14,5 Kilometer – im Vorjahr waren es 25,6 Kilometer. Das Infrastrukturministerium hatte kürzlich angekündigt, die Binnenschifffahrt deutlich stärken zu wollen, nachdem in den letzten Jahren fast alle Gelder für Modernisierungen in die Straßen und in geringerem Umfang in die Schienenwege und Seehäfen investiert worden waren. Besonders große Flüsse wie die Oder an der deutsch-polnischen Grenze sollen revitalisiert werden. (mk)