London. Kaum ist der erweiterte Suez-Kanal feierlich eröffnet, da zeichnet sich eine neue Runde im Wettbewerb um große Containerschiffe ab. Im April 2016 werden die neuen Schleusentore des Panamakanals in Betrieb gehen, die die Verbindung zwischen Atlantik und Pazifischen Ozean für noch größere Schiffe durchgängig macht. Dann, so mutmaßt der Branchendienst Alphaliner, könnte ein Teil der Schiffe in den Diensten zwischen Fernost und US-Ostküste ihre Route ändern und anstatt über den Suezkanals durch den Panamakanal an ihr Ziel gelangen. Dies, so schreibt Alphaliner, könnte vor allem für Dienste gelten, die besonderen Fokus auf die chinesischen Häfen haben.
Der Panamakanal würde durch seine Erweiterung Schiffe zurückgewinnen, die er aufgrund seiner Kapazitätsbeschränkungen bei der Schiffsgröße in den letzten Jahren an den Suez-Kanal verloren hat.
Laut den Daten von Alphaliner hat die durchschnittliche Schiffsgröße auf den Asien-US-Ostküsten-Diensten seit 2005 um 73 Prozent zugenommen. Für die Schiffe, die über den Panamakanal geführt wurden, lag die Größenzunahme nur bei 12 Prozent. Grund hierfür waren die Beschränkungen des Panamakanals. Die Eröffnung der neuen Schleusen erlaubt es Reedern künftig, längere und breitere Schiffe über den Panamakanal zu lotsen. Panama werde daher den Großteil der Verkehre zurück gewinnen, die an den Suezkanal verloren gegangen sind, prognostiziert Alphaliner. Vor 2008 hatte der Panamakanal bei den Fernost-US-Ostküsten-Diensten einen Marktanteil von 90 Prozent. Zuletzt lag der Marktanteil nur noch bei rund 51 Prozent. (diwi)