Berlin. Die Nutzung des Elektrolieferwagens Streetscooter der Deutschen Post ist für die Mitgliedsunternehmen im Bundesverband Paket & Expresslogistik (BIEK) keine Option. „Das Fahrzeug hat in der KEP-Branche nur eingeschränkte Verwendungsmöglichkeiten“, teilte der Verband auf Anfrage mit. Bei der Deutschen Post/DHL eigne er sich für die Verbundzustellung von Briefen und Paketen, weise für die BIEK-Mitgliedsunternehmen jedoch eine zu geringe Zuladung auf, hieß es weiter. Im BIEK sind namhafte Anbieter für KEP-Dienste in Deutschland organisiert, jedoch nicht Deutsche Post/DHL. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören die Post-Konkurrenten DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS.
In einer vom Verband in Auftrag gegebenen und kürzlich veröffentlichten Studie hatte der BIEK bemängelt, dass das Angebot an geeigneten Elektrofahrzeugen derzeit noch zu gering sei. So sei es für die KEP-Dienste derzeit noch unwirtschaftlich, konventionell motorisierte Zustellfahrzeuge durch elektrische Fahrzeuge zu ersetzen. Gleichzeitig hatte sich der Verband für eine gezielte Förderung von Investitionen in Elektrofahrzeuge im Güterverkehr seitens der Politik gefordert.
Die Post befindet sich mit ihrem Streetscooter auf Erfolgskurs. Die Nachfrage nach dem Elektrotransporter ist aktuell so groß, dass nicht nur die Produktion für den Eigenbedarf in diesem Jahr verdoppelt wird, sondern auch ein neues Werk in Nordrhein-Westfalen seinen Betrieb aufnimmt und der Verkauf an Dritte beginnen soll (die VerkehrsRundschau berichtete). Die Preise für den Streetscooter beginnen bei 32.000 Euro in der einfachsten Variante. Voraussichtlich Anfang 2018 soll ein größerer Transporter mit rund 20 Kubikmetern Ladevolumen auf den Markt kommen und dann ebenfalls in den externen Vertrieb gehen. (sno)