Berlin. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) hat einer Darstellung widersprochen, wonach der politische Einfluss des Verbandes aufgrund rückläufiger Mitgliederzahlen sinken könnte. Das deutsche Transportgewerbe verliere jährlich 10.000 Lkw und damit ein Prozent Marktanteil, sagte der Berliner BGL-Repräsentant Jens Pawlowski zur Begrüßung der rund 50 Gäste anlässlich des „Sommer-(Loch)-Empfangs“ in den Räumen der Vertretung. Eine solche Entwicklung im Gewerbe führe zwangsläufig zu sinkenden Mitgliedszahlen und sei nicht dem BGL geschuldet.
„Wir alle im BGL kämpfen wie die Löwen gegen diesen Trend an und es geht voran“, betonte er. Pawlowski und Verbandschef Adalbert Wandt ließen ihren Unmut erkennen über einen entsprechenden Bericht in der VerkehrsRundschau (31/2016). Darin hatte sich Dorothee Bär (CSU), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesverkehrsminister, kritisch zu der Rolle der Branchenverbände und deren Repräsentanten geäußert. In diesem Zusammenhang waren Bewertungen wie „kleine Götter“ oder „Sender-Empfänger-Problematik“ gefallen. Indirekt hatte die Politikerin der stärksten Interessenvertretung des Straßengüterverkehrsgewerbes und dem Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) eine verstärkte Zusammenarbeit empfohlen.
Wandt wies dies gegenüber der VerkehrsRundschau aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung beider Verbände zurück. Mit Nachdruck wehrte sich der BGL-Präsident gegen den Tenor des Berichts, der aktuelle Probleme des Verbands wie Austritte von Landesverbänden thematisiert hatte. Die Situation im BGL sei stabil, frustrierte Mitglieder kenne er nicht. „Deutschland geht das Transportgewerbe verloren“, bedauerte er angesichts der rapiden Zunahme gebietsfremder Lkw auf deutschen Straßen. (jök)