Magdeburg. Ein Lkw erfasste drei Walkerinnen auf einem Gehweg, zwei der Frauen starben. Knapp zwei Jahre nach dem schweren Unfall an einer Kreisstraße in Sachsen-Anhalt hat am Mittwoch am Landgericht Magdeburg das Berufungsverfahren gegen den Lastwagenfahrer begonnen. Der heute 65-Jährige war vom Amtsgericht Oschersleben zu einem Jahr und zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
„Wenn es keine neuen Erkenntnisse gibt, wird nichts anderes rauskommen als eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung”, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Magdeburg, Michael Koch. Er dämpfte damit die Hoffnungen der Nebenkläger auf mehr als eine Bewährungsstrafe. Deren Ziel ist eine Verurteilung des an Epilepsie und Diabetes erkrankten Angeklagten wegen einer vorsätzlichen Tat. Aus ihrer Sicht war der kranke Mann nicht in der Lage, einen Lastwagen zu führen. Er habe den Unfall billigend in Kauf genommen. Das werde sich allerdings schwer beweisen lassen, so der Vorsitzende Richter.
Das Amtsgericht hatte festgestellt, dass der Fahrer bei erlaubten 60 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit mit Tempo 55 bis 59 unterwegs gewesen ist. Er sei über mehrere Sekunden allmählich nach links von der Fahrbahn abgekommen und habe auf dem Fußweg die Walkerinnen erfasst. Zwei Frauen starben, eine wurde schwer verletzt. (dpa)