Berlin. Wegen der anhaltenden Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) hat die Deutsche Umwelthilfe nach eigenen Angaben Klage gegen das Land Berlin eingereicht. Die Organisation begründete ihr Vorgehen damit, dass der NO2-Grenzwert im Jahresschnitt an allen verkehrsnahen Messstationen überschritten werde. Bisher habe die zuständige Umweltverwaltung keine ausreichenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ergriffen, so die Umwelthilfe.
Mit der Klage wolle man kurzfristig wirksame Schritte erreichen, etwa Verkehrsbeschränkungen oder Durchfahrverbote für Lkw. Öffentlicher Nahverkehr sowie Fuß- und Radverkehr müssten stärker gefördert werden. Die DUH klagt den Angaben nach derzeit auch in anderen Städten wegen schlechter Luft, darunter die Städte Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Frankfurt am Main und Stuttgart.
Hauptquelle für NO2 ist der Verkehr, vor allem Dieselmotoren. Der Stoff greift die Atemwege an und gilt als krebsfördernd. Seit 2010 gilt ein EU-Grenzwert: Demnach darf ein Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft nicht überschritten werden. (dpa/sno)
Berliner Luft: Umwelthilfe klagt wegen Stickstoffdioxid
Nach Ansicht der Umweltorganisation wurden bisher keine ausreichenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ergriffen.