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Berliner Flughafen-Baustelle schaltet in Zwei-Schicht-Betrieb

21.12.2015 13:24 Uhr
Berliner Flughafen-Baustelle schaltet in Zwei-Schicht-Betrieb
Am neuen Berliner Hauptstadtflughafen soll künftig schneller gearbeitet werden
© Foto: Picture Alliance/dpa/Andreas Franke

Nach vier geplatzten Eröffnungsterminen ziehen sich die Arbeiten am drittgrößten deutschen Flughafen weiter hin. Auch um das nächste Datum für die Eröffnung müssen die Bauherren kämpfen.

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Berlin. Das Arbeitstempo auf der Baustelle des neuen Berliner Flughafens soll steigen: Angesichts des wachsenden Zeitdrucks werden der Zwei-Schicht-Betrieb und die Sechs-Tage-Woche ausgeweitet. Nach Planern, Projektsteurern und Objektüberwachern sollten nach Weihnachten auch Baufirmen in den neuen Rhythmus einsteigen, kündigte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag an. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) will im Januar die wichtigsten Baufirmen ins Gebet nehmen. „Darum geht es: allen auch die Ernsthaftigkeit der Situation zu vermitteln”, kündigte Müller an.

Die geplante Eröffnung des drittgrößten deutschen Flughafens im zweiten Halbjahr 2017 sei zu schaffen, betonte der Regierungschef. „Auch die Unternehmen müssen sagen: Wir wollen das jetzt.” Die Bauarbeiten werden nach einem überarbeiteten Zeitplan des Flughafenchefs nicht im März 2016 beendet, sondern vier Monate später. Es folgen Abnahmen, Testläufe und der Umzug vom Flughafen Tegel, der geschlossen wird.

Im Aufsichtsrat des Unternehmens haben die beteiligten Regierungen künftig weniger Einfluss. Weil die Mitarbeiterzahl im März oder April die Marke von 2000 übersteigt, müssen nach dem Mitbestimmungsgesetz im Aufsichtsrat Eigentümer- und Arbeitnehmerseite gleich stark vertreten sein. Bislang haben Arbeitnehmer ein Drittel der Sitze. Die übrigen besetzen Berlin, Brandenburg und der Bund als Eigentümer. Zudem erhält das Unternehmen einen Arbeitsdirektor.

Kosten auf 5,4 Milliarden Euro gestiegen

Die Kosten für den Flughafen sind seit Baubeginn 2006 von zwei Milliarden Euro auf zuletzt 5,4 Milliarden Euro gestiegen. In Kürze wächst der Rahmen auf mindestens 6,5 Milliarden Euro, wie Müller sagte. Dafür müsste die EU-Kommission die geplante Finanzspritze von 2,2 Milliarden Euro genehmigen, die zur Hälfte schon in den bisherigen Kostenrahmen eingerechnet ist. Es zeichne sich eine positive Entscheidung der Kommission ab, sagte Müller. Nicht sicher ist demnach, ob Brüssel einem Puffer von weiteren 400 Millionen Euro zustimmt.

Die Flughafengesellschaft wird im laufenden Geschäft nach Mühlenfelds Angaben in diesem und im nächsten Jahr Gewinn machen. Nach rund 29 Millionen in diesem Jahr werden 2016 etwa 31,8 Millionen erwartet. Unterm Strich hatte der Flughafenbau das Unternehmen in den Vorjahren jedoch in die roten Zahlen gedrückt. (dpa)

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