Brüssel. Belgien plant zum 1. April 2016 die Einführung einer entfernungsabhängigen Lkw-Maut für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Das neue Mautsystem soll das aus Autobahnen und Nationalstraßen bestehende belgische Streckennetz der Eurovignette innerhalb der Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel umfassen und die bis dahin geltende zeitbasierende Eurovignette in Belgien ablösen. Wie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) mitteilt, haben Flandern, Wallonien und Brüssel jetzt die Tarife für die in ihren Regionen mautpflichtigen Strecken bekanntgegeben.
In Flandern und Wallonien liegen die Mautsätze demnach abhängig vom Gewicht und der Euro-Klasse des Fahrzeugs zwischen 7,4 und 20 Cent pro Kilometer. Für Fahrzeuge der Euro-Klassen 5 und 6 sind sie bis Ende 2017 gleich. Erst danach sollen unterschiedliche Mautsätze für die beiden Emissionsklassen festgelegt werden. In Brüssel sollen auf den Autobahnen die gleichen Mautsätze wie in Flandern und Wallonien gelten. Für alle anderen mautpflichtigen Straßen in Brüssel liegen die bekanntgegebenen Tarife laut dem DSLV mit einer Bandbreite zwischen 9,9 und 29,2 Cent pro Kilometer deutlich höher.
Das mautpflichtige Straßennetz in Belgien soll laut dem DSLV in Flandern bis auf wenige Ausnahmen auf das bisherige eurovignettenpflichtige Straßennetz begrenzt bleiben, in Wallonien das jetzige Netz zuzüglich rund 300 Kilometer weiterer Strecken und in Brüssel das gesamte Straßennetz umfassen. Während die Regionen Flandern und Brüssel die Lkw-Maut als Steuer erheben wollen, wodurch keine Mehrwertsteuer anfällt, soll es sich in Wallonien um eine Straßenbenutzungsgebühr handeln, die entsprechend mit Mehrwertsteuer auszuweisen ist. (ag)
Hier geht es zur Mauttabelle mit den ab 1. April 2016 gültigen Mautsätzen.