Brüssel. Belgische Kontrollbeamte haben in einer gezielten Aktion in Lkw nach Störsendern gesucht, mit denen die satellitengestützte Lkw-Maut in Belgien umgangen werden könnte. Einen Tag lang wurden bei Kortrijk, Brüssel und östlich von Lüttich zahlreiche Lkw kontrolliert. In keinem einzigen wurden dabei Störsender gefunden.
„Hauptziel der Aktion ist es nicht, möglichst viele Betrüger zu fassen, sondern ein starkes Signal an alle Lkw-Fahrer und -Unternehmen zu senden, nämlich: Es wird kontrolliert, und bei einem Vergehen drohen saftige Strafen“, sagte Johan Schoups, Generaldirektor des Mautbetreibers Viapass gegenüber dem belgischen Fachmagazin „Transportmedia“.
Saftige Strafen für Fahrer und Unternehmen
1000 Euro Strafe müssen Lkw-Fahrer zahlen, die auf frischer Tat mit Störsendern erwischt werden. Weitere Strafen können später zwischen 50 und 50.000 Euro betragen. Einzelne Personen riskieren zusätzliche Ordnungsstrafen von bis zu 5.000 Euro, für Unternehmen können diese laut belgischem Recht sogar bis zu einer Million Euro ausfallen.
Ende Januar hatten belgische Medien über den verbreiteten Einsatz von Störsendern berichtet, durch die Lkw-Fahrer die im April vergangenen Jahres in Belgien eingeführte kilometerabhängige Maut vermeiden. Durch ein Störsignal wird dabei der Kontakt zwischen der On Board Unit (OBU) und den Satelliten, dank derer die Mauterhebung funktioniert, unterbrochen. Unternehmensverbände forderten daraufhin die Aussetzung der Maut und warfen Viapass vor, das System nicht genug gegen diese Art des Betrugs geschützt zu haben.
Gegenüber der Verkehrsrundschau wies Schoups diese Vorwürfe zurück. Verdachtsfälle von Betrug mit Störsendern seien allerdings bekannt. Schoups kündigte an, „mit aller gebotenen Härte“ gegen diese Betrüger vorzugehen. (kw)