Brüssel. Die belgische Regierung hat grünes Licht für den Einsatz von privatem Sicherheitspersonal als Begleitschutz von Schiffen gegen Piraten am Horn von Afrika gegeben. Sie entspricht damit einer Forderung der belgischen Reeder. Diese konnten bislang nur auf den Schutz von Soldaten der belgischen Armee zurückgreifen. Aufgrund komplizierter Antragsverfahren und hoher Kosten hatten jedoch nur wenige Reeder von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Sie besteht seit 2009.
Der jetzt gefasste Beschluss war in den Reihen der belgischen Regierungskoalition heftig umstritten. Er kaum auf Vorschlag des Wirtschaftministers Johan Vande Lanotte (flämische Sozialisten) gegen den Widerstand vor allem der Innenministerin Joëlle Milquet (wallonische Christdemokraten) zustande. Er sieht strikte Bedingungen für den Einsatz des privaten Sicherheitspersonals vor. Es darf nur dann aktiv werden, wenn es angegriffen wird, und die Vertragsdauer zwischen Reeder und Sicherheitsfirma ist auf zwei Jahre begrenzt.
Zuletzt war 2009 ein belgisches Schiff der Gruppe Jan De Nul am Horn von Afrika von Piraten geentert worden. Nach 72 Tagen und der Zahlung eines Lösegeldes kamen Schiff und Besatzung frei. Der Königliche Belgische Reedereiverband begrüßte den Beschluss der Regierung. (kw)