München. Der Koordinator der EU-Studie zum Donau-Ausbau in Niederbayern hat seine Kritik an Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU) bekräftigt. „Wir halten die Aussagen für verfrüht“, sagte der Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd in Würzburg, Detlef Aster, am Dienstagabend in München. Huber hatte unter Verweis auf einen Zwischenbericht zu der Studie einer Ausbauvariante mit Staufstufe und Stichkanal eine Absage erteilt. Der Zwischenbericht sei unabgestimmt, sagte Aster. „Wir reden hier über eine sehr frühe Phase.“ Er werde keine Empfehlung abgeben, eine politische Bewertung sollte aber auch erst erfolgen, wenn das Gutachten fertig sei.
Daten aus dem Zwischenbericht waren bereits durchgesickert. Aster bestätigte am Dienstag einige, etwa die Kostenvorhersage für beide Möglichkeiten. Danach würde die sogenannte Variante C 280 mit einer Staustufe und einem Seitenkanal rund 600 Millionen Euro kosten. Die Variante A, die kein Bauwerk quer durch den Fluss vorsieht, sondern nur den Ausbau der bestehenden Regelbauwerke, käme auf 460 Millionen Euro. Darin sind aber auch die ohnehin nötigen Kosten für den Ausbau des Hochwasserschutzes enthalten. Die 33 Millionen Euro teure Studie der EU vergleicht die Varianten für den 70 Kilometer langen Flussabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen.
Trotz des Streits um den Donau-Ausbau mit oder ohne Staustufe will Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Zeitplan festhalten und keine vorschnelle Entscheidung treffen. „Wir haben eine eindeutige Koalitionsvereinbarung“, sagte Seehofer am Mittwoch in München. Welche Variante des Donau-Ausbaus zum Zuge komme, soll erst nach der Präsentation der EU-Studie zum Donau-Ausbau entschieden werden. „Wir werden das Gutachten abwarten, bewerten und entscheiden“, sagte Seehofer. „Das ist eine Generationen-Entscheidung. Die kann man nicht in fünf Jahren wieder zurückholen.“ Die Entscheidung werde auf jeden Fall vor der Landtagswahl im kommenden Jahr fallen. (dpa/bw)