München. Bayern dringt in den kommenden Jahren auf Milliardenausgaben des Bundes für den Aus- und Neubau von Bahnstrecken - und verlangt von der Deutschen Bahn mehr Tempo bei den Planungen. Der Bund müsse bei der Finanzierung enorm Gas geben, sagte Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer am Montag in München, wenige Stunden vor einem Spitzentreffen mit Bahnchef Rüdiger Grube. „Anders werden wir kein wirtschaftlich prosperierendes Land bleiben.“ Er werde darauf drängen, dass die Koalition im Herbst darüber rede.
Seehofer verwies auf Nachholbedarf auf den verschiedensten Bahnstrecken. Vielerorts sei die Schieneninfrastruktur nicht mehr auf der Höhe der Zeit, und das seit Jahren. Das müsse die Politik lösen.
Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) sagte mit Blick auf nötige Aus- und Neubauten allein im Freistaat: „Da geht's in der Summe der verschiedenen Projekte letztendlich um Milliarden in den nächsten Jahren.“ Dafür müsse der Bund das nötige Geld bereitstellen.
Andererseits müsse die Bahn bei Planungs- und Entscheidungsverfahren „deutlich schneller werden“, sagte er. In vielen Fällen nämlich seien die Entscheidungsprozesse im Schienenverkehr schwerfälliger als im Straßenverkehr. „Und das muss sich ändern“, mahnte Herrmann. (dpa)