Kiel. Die Bauarbeiten an der Autobahn 20 gehen in Schleswig-Holstein frühestens 2020 weiter. Die Landesregierung und die mittlerweile für den Weiterbau zuständige Projektgesellschaft Deges haben einen neuen Zeitplan vorgelegt. „Wir werden vor 2020 bei keinem einzigen Bauabschnitt die Bagger rollen sehen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch.
Der Bau war östlich von Bad Segeberg aufgrund von Klagen gestoppt worden. Bis zur geplanten westlichen Elbquerung bei Glückstadt fehlen noch 80 Kilometer. Auf der Strecke sind 90 Brücken und ein Elbtunnel geplant. Das Problem: Für keinen der sechs Bauabschnitte gibt es bislang Baurecht. Drei Abschnitte wurden erfolgreich beklagt, drei hängen in den Planfeststellungsverfahren fest.
Umweltrecht verkompliziert Bauvorhaben
„Es ist nicht einfacher geworden, neue Autobahnen zu bauen“, sagte Deges-Bereichsleiter Bernd Rothe mit Verweis auf das komplexe Planungs- und Umweltrecht in Deutschland. Entlang der Trasse müssen die Planer diverse Naturschutzaspekte berücksichtigen. „Wir wollen für die Abschnitte eine gerichtsfeste Planung aufstellen“, sagte Rothe. Dazu gehören umfangreiche Kartierungen von Fauna und Flora.
Die Landesregierung Schleswig-Holsteins hatte die Planungsverantwortung für die A20 mit Beginn dieses Jahres an die Deges übertragen, um das Vorhaben schneller voranzubringen. Rothe geht davon aus, dass Autofahrer „in jedem Fall in den 20er Jahren“ durch den geplanten neuen Elbtunnel westlich von Hamburg bei Glückstadt von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen fahren werden.
Die Kosten des Projekts mit sechs Teilabschnitten einschließlich des geplanten neuen Elbtunnels beziffert er mit etwa 2,2 Milliarden Euro. (dpa/ag)