Berlin. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat das Zugpersonal in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn bundesweit zum Arbeitskampf aufgerufen. Der Streik beginnt im Personenverkehr am 22. April um 2 Uhr, endet am 23. April 2015 um 21 Uhr und dauert somit 43 Stunden. Der Güterverkehr wird bereits vom 21. April um 15 Uhr bis zum 24. April 2015 Uhr um 9 Uhr bestreikt (66 Stunden).
Die Deutsche Bahn stellt sich bereits auf Zugausfälle und Verspätungen durch den geplanten erneuten Lokführerstreik in dieser Woche ein. In der Europa-Leitstelle in Frankfurt soll ein Krisenteam den Güterverkehr während des Ausstands steuern. Dabei hätten für die Versorgung wichtige Züge Vorrang, sagte ein Bahnsprecher am Montag.
Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hatte zuvor angekündigt, der Streik solle vor allem den Güterverkehr der Bahn treffen. Auch für den Personenverkehr gibt es nach Bahn-Angaben Bereitschaftspläne in den Betriebs- und Planungszentralen.
Die Bahn kritisierte nochmals den geplanten Arbeitskampf. „Wir verstehen nicht, warum die GDL den bislang gemeinsam erreichten Zwischenstand nicht festhalten will”, sagte eine Konzernsprecherin. Auch beim schwierigen Punkt Lokrangierführer hätten beide Seiten Grundzüge einer gemeinsamen Lösung erarbeitet.
Weselsky hatte die Einstufung der Lokrangierführer im Tarifgefüge als den „Knackpunkt” bezeichnet, an dem die Tarifverhandlungen am Freitag gescheitert seien. Die Bahn wolle diese Berufsgruppe zum „billigen Jakob” machen. Bisher hat allein die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Tarifverträge für sie abgeschlossen. (dpa/sno)