Mainz. Der Bundesrechnungshof hat Rheinland-Pfalz zu einer Stellungnahme zu den Bauarbeiten rund um die zuletzt lange gesperrte Schiersteiner Brücke aufgefordert. Es gebe vorläufige Prüfungsergebnisse zum Ausbau der Autobahn 643 zwischen dem Autobahnkreuz Schierstein und dem Autobahnkreuz Mainz, sagte eine Sprecherin der Behörde am Freitag. Diese seien Rheinland-Pfalz mit der Bitte um Stellungnahme zugeschickt worden. Zum Inhalt könne sich der Rechnungshof nicht äußern.
Zuvor hatte die „Allgemeine Zeitung” (Mainz) von dem Schreiben des Bundesrechnungshofs berichtet. Demnach soll bei Stichproben an der Strecke festgestellt worden sein, dass auf rheinland-pfälzischer Seite bis mindestens Mitte 2014 notwendige Baugrunduntersuchungen nicht eingeholt wurden. Die Brücke war am 10. Februar dieses Jahres um bis zu 30 Zentimeter abgesackt. Die Verantwortlichen gehen von einem Bauunfall aus. Erst vor wenigen Tagen war die Brücke nach Reparaturen wieder für Autos freigegeben worden.
Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dort wo bereits gebaut werde, sei der Boden auch untersucht worden - also auch an der Stelle des Bauunfalls. „Es liegt dafür ein Baugrund- und Gründungsgutachten vor, so dass der jetzt sich im Bau befindliche Abschnitt geotechnisch sehr gut untersucht ist”. Der Rechnungshofbericht sei nur ein vorläufiger Entwurf. Dazu werde nun Stellung genommen. (dpa)