Berlin. Vor den erwarteten Entscheidungen im Klimakabinett hat die Bahnindustrie das Potenzial der Schiene beim CO2-Sparen hervorgehoben. Die Politik müsse aber dafür die richtigen Rahmenbedingungen setzen und das Innovationstempo erhöhen, heißt es in einem am Mittwoch vorgelegten Positionspapier des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland. Als Schlagwort nannte der Verband die „Schiene 4.0.” Zuerst hatte das „Handelsblatt” über das Papier berichtet.
Dabei geht es vor allem um eine Digitalisierung und Elektrifizierung der Schiene - etwa über eine Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik und der Züge. „Es geht um eine Vollumstellung des Schienensystems für eine neue Epoche klimaneutraler Mobilität”. Deutschland könne zu einem Leitmarkt werden. Dazu müsse aber das Schienennetz in Deutschland ausgebaut werden.
„Jahrzehntelang hat der Bund das Netz auf Verschleiß gefahren”, heißt es im Papier. „Klimaschutz geht nur mit signifikant höheren Kapazitäten. Das deutsche Schienennetz sei teilweise in marodem Zustand. „Netz und Stationen sind so deutlich nicht in der Lage, das gewünschte Wachstum auf der Schiene abzubilden. Investitionen sind der Schlüssel. Dazu müssten auch Planungsverfahren beschleunigt werden.
„Das Klimakabinett hat jetzt die Chance, Richtung zu geben für Zukunftsinvestitionen, für eine gute Rahmenarchitektur, für Klimaschutzindustrie in Deutschland und Europa”, so Verbandspräsident Volker Schenk.
Die Stärkung der umweltfreundlicheren Schiene ist ein zentraler Aspekt beim geplanten Klima-Paket der Bundesregierung, das am Freitag beschlossen werden soll. Union und SPD hatten bereits im Koalitionsvertrag vereinbart, die Zahl der Passagiere bei der Bahn im Personenverkehr bis 2030 zu verdoppeln und mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. (dpa)